Mittwoch, 25. Juli 2018

¡Bienvenido a Bogotá!

28 Stunden nachdem ich mich in Hamburg auf den Weg gemacht hatte konnte ich mich um 1 Uhr Ortszeit endlich in mein gemütliches Hostelbett legen!


Eine gründliche Vorbereitung ist das A & O

Anders als vor meiner Reise nach Thailand hatte ich mich dieses Mal übrigens sehr gründlich mit den Einreisebestimmungen für jedes Land auf meiner Liste beschäftigt. Ich bin ja lernfähig.

Die Internetseite des Auswärtigen Amtes war für diesen Zweck mein bester Freund. Erfreulicherweise gibt es für meine Wunschroute aktuell nicht sonderlich viel zu beachten. Abgesehen von einer Touristenkarten für Kuba und das Work & Travel Visum für Australien musste ich nichts im Voraus beantragen. In den übrigen Ländern meiner Wahl darf ich visumsfrei meist für bis zu 90 Tage (mal mehr, mal weniger) als Tourist einreisen.

In der Regel wird allerdings bei der Einreise ein Nachweis über die geplante Ausreise verlangt. Da ich natürlich nur eine one-way Ticket nach Kolumbien gebucht hatte und die Weiterreise erst nach und nach plane musste eine möglichst günstige Lösung her.

Gefuchst, wie ich ja nunmal bin, aber dennoch auf ein sicheres Gelingen bedacht, habe ich kurzerhand ein voll stornierbares Flugticket gebucht, das belegt, dass ich Kolumbien innerhalb von 90 Tagen verlassen werde. Auch wenn ich diesen dann tatsächlich wieder stornieren werde:
Kolumbien, ich verspreche dir, dass ich die Regeln nicht brechen werde und tatsächlich fristgerecht ausreise - wenn auch nicht per Flugzeug. Mir schwebt da eine spannendere Variante vor.

An dieser Stelle nochmal DANKE an meinen lieben Ex-Kollegen Dennis für die tatkräftige Unterstützung bei Flügen und Visa!


Ankunft in Bogotá

Nachdem meine beiden Zwischenlandungen in London und auch in Toronto nur so geflutscht sind, stand ich dann kurz vor dem Ziel noch geschlagene 1,5 Stunden in der Einreiseschlange für Ausländer in Bogotá. Mein cleveres Ausreiseticket wollte dann am Ende gar niemand sehen. Sie haben mich auch so einreisen lassen. Ich sehe wohl vertrauenswürdig genug aus oder so.

Anschließend ging es aber wieder flux weiter. Mein Backpack hat erfreulicherweise alle drei Flüge bestens überstanden und hinter der Ankunftstür erwartete mich bereits mein vorab gebuchter Abholservice vom Hostel. 

Während des Zwischenstopps in Toronto habe ich direkt eine nette Österreicherin kennengelernt. Valerie konnte in meinen Transfer mit einsteigen und wir haben uns dann gleich für den nächsten Tag verabredet.


Fun fact: In Kolumbien gibt es (zumindest schonmal am Flughafen) in den öffentlichen Toiletten kleine Bildschirme mit Werbung an den Wasserhähnen.
Da freut man sich bestimmt über eine Werbung für Seife, wenn diese mal wieder leer ist 😉


Bildschirm mit Werbung am Wasserhahn


Mein Hostel in Bogotá

Auf der Suche nach einem passenden Hostel hatte ich es mir dieses Mal möglichst leicht gemacht. Anstelle booking.com nach allen guten Bewertungen im um-die-10-Euro-pro-Nacht-Preissegment zu durchforsten, habe ich einfach die erste Empfehlung aus meinem Lonely Planet genommen und bin im Cranky Croc Hostel gelandet. 

Den Reiseführer habe ich wie immer nur in der digitalen (Kindle) Version. Kolumbien gibt's gratis für Amazon Prime Mitglieder.

Das Hostel war eine top Empfehlung! Netter Empfang, viele Backpacker, super moderne Gemeinschaftsbäder und eine top Lage im angesagten Stadtteil "La Candelaria".


Straße zu meinem Hostel



Sicherheit in Bogotá 

Bogotá ist die Hauptstadt von Kolumbien und berherbergt über 8 Millionnen Einwohner. Die Metropole befindet sich auf 2640 Metern Höhe, daher herrscht ganzjährig ein gemäßigtes Klima um die 18 Grad Celsius. Man nennt die Stadt auch den "Kühlschrank Kolumbiens".

Mit der Sicherheit in Kolumbien und speziell in Bogotá ist es ja so eine Sache. Hier wohnen viele Menschen, es gibt eine lange Geschichte und sehr viele Vorurteile. Ganz besonders meine Mama war wenig begeistert von meinem Plan alleine nach Kolumbien zu reisen.

Davon habe ich mich natürlich nicht irritieren lassen, denn ich bin ja überzeugt davon, dass man alles machen kann, was man möchte, wenn man sich nur an die Regeln hält und ausreichend Vorsicht beachtet.

Die Regeln sind in diesem Fall etwas strenger als an vielen anderen Orten. Im Dunkeln durch die Straßen zu laufen, ob allein oder in Begleitung, das fällt aus. Und dunkel wird es nunmal schon um kurz vor 19 Uhr. Man nehme stets ein registriertes Taxi oder ein Uber (Bestellung von Privatautos per App zu günstigen Festpreiseen, die ebenfalls registriert sind - wenn auch illegal in Kolumbien).

Einfach mal orientierungslos durch die Stadt zu schlendern sollte man sich auch verkneifen. Hier gibt es einfach Ecken und Stadtteile, in denen man sich besonders als Ausländer wirklich gar nicht aufhalten sollte.

Feiern zu gehen mit Wertsachen im Gepäck ist ebenfalls keine gute Idee. Und dazu kommt natürlich noch der übliche Kram wie: Rucksack vorne tragen, so peinlich das auch aussieht und nicht ständig das Handy oder das Portemonnaie rausholen. 

Alles in allem gelten also eigentlich dieselben Regeln wie in den meisten Metropolen. Nur, dass Kolumbien mit einem etwas schlechteren Ruf behaftet ist.




                                       

Die Landeswährung

In Kolumbien bezahlt man mit kolumbianischen Pesos (COP). Es gibt zahlreiche bunte Scheine, mal alt mal neu und dadurch auch beim selben Betrag manchmal mit unterschiedlichen Gesichtern versehen.

Lustiger finde ich aber fast noch die Geldstücke. Auch hier sind wohl alte und neue Exemplare unterwegs, wodurch zum Beispiel ein 100 Pesos-Stück manchmal so groß ist wie 1 Euro oder so groß wie 20 Cent. An den Ausmaßen kann man sich also schonmal nicht orientieren. 

1 Euro ist aktuell knapp 3400 COP wert. Somit konnte ich dann gleich am Flughafen mehrere Hunderttausend Pesos abheben ohne direkt arm zu werden. 


La Candelaria


Power Programm 

Angekommen und ausgeschlafen habe ich natürlich direkt losgelegt mit meinem liebsten Touri Programm, der Free Guided Tour. In diesem Fall ging es für knapp drei Stunden zu Fuß durch den schönen und modernen Stadtteil "La Candelaria" (meine Hostel-Gegend).

Ich nehme mir eigentlich an fast jedem neuen Ort vor, direkt loszulegen und die Gegend zu erkunden. Für mich beugt das in den meisten Fällen einer Art Reiseblues vor, der unmotiviertes im-Bett-Liegenbleiben und schlechte Laune verursachen könnte. Beides ist so gar nicht mein Ding!
(Außer natürlich, dass ich es liebe an freien Tagen laaaange auszuschlafen.)

Zusammen mit Valerie habe ich dann auf der Tour und am Abend gleich noch weitere nette Leute kennengelernt:
Benni aus Österreich, Ashley aus den USA und Fiona, ebenfalls aus Österreich.

In Teilen haben wir dann den ersten und auch den nächsten und letzten Tag in Bogotá gemeinsam verbracht und zusammen die Stadt erkundet.


Meine Highlights hier für euch mal wieder in Bildern:

*Free Guided Walking Tour
*Graffiti Tour
*Botero Museum
*Goldmuseum
*Tag der Unabhängigkeit
*Berg und Kirche Monserrate




Typisches Getränk: Chicha, besteht aus Mais, Zuckerrohr und Wasser, 3-5% Alkoholgehalt

Chicha schmeckt gar nicht mal so schlecht!


Im Café Union durfte ich meinen ersten echt Kolumbianischen Kaffee genießen


Kaffeezubereitung in der French Press


Echte Kaffeegeschmack


Großbaustelle in La Candelaria, die Straße wird erneuert


Plaza de Bolívar (zentraler Platz der Hauptstadt)


Tejo ist ein traditionelles Spiel der Kolumbianer, in dem eine kleine Eisenscheibe auf einie dreieckige Schwarzpulvertasche geworfen wird, um diese explodieren zu lassen.


Mittagessen nach der Tour mit Benni und Ashley im Café Mile



Kleiner Blumenstand in La Candelaria


Botero Museum, ein sehr bekannter Künstler, dessen Werke vielerorts in Kolumbien zu finden sind


Botero


Botero


Abends ein Bierchen mit Valerie und Benni im belebten Stadtteil "La Macarena"


Bestes Hostel-Frühstück mit Pancakes und ganz viel frischem Obst



Graffiti Tour durch Bogotá

Graffitis spielen in der Stadt eine große Rolle und sind inzwischen nicht nur legal, sondern werden teilweise sogar finanziell gefördert


Hier sind viele wahre Künstler zu finden


Dieser Typ in bunt ist wohl bekannt in Bogotá, er versucht stets die Aufmerksamkeit der Touristen auf sich zu ziehen. Ein bisschen verrückt, aber mit Sicherheit harmlos.


Plazoleta Chorro de Quevedo (auf diesem kleinen Platz wurde Bogotá am 6. August 1538 gegründet)


Viele bunte Straßen






Graffiti Künstler am Werk




Graffiti Kunst hat hier oftmals starke, politische Hintergründe


Man achte auf dn Laternenmast, der in das Kunstwerk integriert worden ist


Museo del Oro (das berühmte Goldmuseum)


Mir persönlich hat das Botero Museum besser gefallen, aber Gold ist natürlich auch schön.


Día de la Independencia, am 20. Juli feiern die Kolumbianer den Tag der Unabhängigkeit. Fast alle haben frei und feiern mit Musik, Tanz, Kunst und vielen unterschiedlichen Speisen auf der Straße.


Sieht aus wie Tomate, schmeckt wie Süßkartoffel


Mittagessen im Café S.P.O.Q. - zufällig gefunden auf der Suche nach einem anderen Café


Straßenkunst


Aromatica Canelazo, ein meist alkoholhaltiges Heißgetränk mit Zitrusfrüchten


Abendessen bei einem ziemlich lustigen und bunten Mexikaner


Bier aus Bogotá


Per Seilbahn auf den hohen Berg


Fahrt auf den berühmten Berg Monserrate


Begeisternde Aussichten über die ganze Stadt auf 3200 Metern Höhe









Abschied von Benni in Bogotá, für ihn geht es weiter in Richtung Karibikküste



¡Adiós Bogotá!

Das waren nun die ersten 2,5 Tage für mich auf meiner Reise durch Kolumbien. Bogotá war für mich ein toller Einstieg!

Die Stadt hat sehr viel zu bieten, es gibt viele moderne Einflüsse, man sieht aber auch schnell die (politischen) Schwierigkeiten.

So wirklich sicher habe ich mich hier außerhalb von geführten Touren tatsächlich nicht immer gefühlt. Auf keinen Fall würde ich in Bogotá im Dunkeln allein durch die Straßen laufen. Ich kann nicht mit Sicherheit bestimmen, ob es an den vielen Vorurteilen liegt, oder ob die Stadt wirklich ein Gefühl von Unsicherheit ausstrahlt.

Wie auch immer, wenn man die Regeln beachtet, dann ist Bogotá auf jeden Fall eine Reise wert. Allein schon für die wirklich beeindruckende Graffitikunst überall.


Für mich geht es nun per Flug gen Norden weiter in die nächste Millionenstadt. Die "Stadt des ewigen Frühlings", Medellín.

Mittwoch, 18. Juli 2018

Und jetzt so richtig!

Es geht wieder los, ab ins nächste Abenteuer!

Nachdem mich die erste Testphase mit gut zwei Monaten in Südostasien begeistert hatte, ging es an die Weltreiseplanung 2.0.

Während der vergangenen beiden Monate in Deutschland ist viel passiert. Es gab ein tolles Familientreffen auf Mallorca und ich durfte auf drei wundervollen Hochzeiten tanzen.

Nebenbei konnte ich mich intensiv um meine weiteren Reisepläne kümmern und setze die Planung nun in die Tat um.


Der Reiseplan

Mal sehen, ob alles ziemlich so laufen wird, wie ich mir das vorstelle. Aktuell sieht meine Route so aus:


Nach ungefähr drei Wochen in Kolumbien geht es durch komplett Zentralamerika (außer Honduras und El Salvador) hoch bis nach Mexiko.

In Mexiko tausche ich dann meine 2 gegen eine 3 vor der 0 und feiere dies mit ein paar meiner besten Freunde irgendwo mit den Füßen im Sand.

Anschließend geht's rüber nach Kuba, wo ich zwei Wochen mit meiner lieben Mama rumreisen werden.

Und daaaaann geht es nochmal ganz bis ans Ende der Welt, endlich nach Australien!
Dort werde ich mehrere Monate bleiben und hoffe, dass ich mein Work & Travel Visa gut nutzen kann.



Die große Aufregung vor dem Start

Nun sitze ich also hier und warte gerade 4 Stunden am Londoner Flughafen. Mein Flug geht dann noch weiter über Toronto bis nach Bogotá.
Nach ungefähr 18 Stunden komme ich dann voraussichtlich in der Hauptstadt Kolumbiens an und habe zum Glück schon einen Abholservice vom Hostel gebucht, da ich recht spät am Abend lande und nicht direkt in Kolumbien am Bus- oder Taxisuche gehen möchte.


Besonders die letzten Stunden vor dem Check-in bin ich jedes Mal wieder ganz schön aufgeregt. Ich glaube, das legt sich auch nach 100 Mal Fliegen bei mir nicht.

Zum einen gehe ich natürlich permanent im Kopf nochmal mein Gepäck durch, in der Hoffnung nichts vergessen zu haben, aber vor allem mache ich mir jedes Mal Gedanken über mein Ticket und den Check-in. Ganz besonders bei internationalen Flügen und noch spezieller bei Flügen nach oder auch nur via Kanada ist Vorsicht geboten.

Ich frage mich immer, wie Leute das machen, die sich mit dem ganzen Onlinekram und Tickets weniger auskennen. Und dann noch die langen Schlangen am Flughafen und alle Details, die schon beim Online Check-in beachtet werden müssen.
Ein Wahnsinn ist das!

Aufgrund meiner diversen Vornamen habe ich jedes Mal wieder die Befürchtung, dass sich doch irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben könnte und ich im schlimmsten Fall nicht mitgenommen werde.

Das ist mir zwar noch nie passiert und sicherlich auch ziemlich quatschig, aber so ist es nunmal bei mir.

Wie bislang jedes Mal wurde ich auch heute von Hamburg aus mitgenommen und war ab dem Moment nach dem Check-in tiefenentspannt und bin direkt im Flieger eingeschlafen.


Mein Weltreisegepäck

Auch mit meinem Reisegepäck habe ich mir während meiner Planungsphase intensiv beschäftigt. Dass es dieses Mal ein eigener Backpack werden sollte, soviel stand fest. 
Da gibt es allerdings eine ganz schön große Auswahl.

Nachdem ich diverse Modelle probe getragen und mich durch unzählige Testberichte geforstet hatte, entschied ich mich dann final gegen den typisch deutschen Deuter.

Ein praktisches Modell von Lowe Alpine in petrol ist es geworden. Die Möglichkeit den Backpack für Flüge optimal umwandeln zu können und das relativ leichte Gewicht hat mich überzeugt.


Besonders stolz bin ich aber jetzt auf mich, nachdem ich den Backpack auf die Waage am Check-in Schalter stellen durfte.

Ich reise mit nur 11,8 kg los und freue mich jetzt schon über jedes unnötige Kleidungsstück, das ich tatsächlich nicht eingepackt habe!


Und was mache ich, wenn ich ankomme?

Wenn ich in Bogotá gelandet bin und in mein Hostel eingecheckt habe, dann schlafe ich erstmal!

Wenn ich dann wieder aufwache, starte ich ganz entspannt in den Tag, lese in meinem digitalen Reiseführer und überlege mir dann, wie ich die ersten Tage so verbringe.


Das erste Hostel habe ich für 2 Nächte gebucht und schaue mal, ob es in Südamerika mit der spontanen Rumreiserei genauso gut klappt, wie in Asien.


Ich bin gespannt und hoffe, ihr seid es auch 😊